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Von “unspektakulär” zu “unglaublich”

SV Speicher - SG NimstalWie man ein langweiliges Spiel doch drehen kann: Der SV Speicher hat die SG Wolsfeld/Messerich/Alsdorf-Niederweis mit 4:2 geschlagen - nach einem 0:2-Rückstand und mit am Ende zwei Mann weniger auf dem Platz.

Speicher. Da fehlen einem die Worte. Wolsfelds Trainer Joachim Kloweit konnte nur den Kopf schütteln. 2:0 führte seine Mannschaft, die SG war bis zur 75. Minute deutlich überlegen. Und dann folgten die letzten 15 Minuten der Partie - es sollten unglaubliche 15 Minuten werden.

Halbzeit eins jedoch gestaltete sich alles andere als "unglaublich". Höchstens unglaublich langweilig. "Das war bis jetzt ja mal gar nix", kommentierten Zuschauer in der Pause. Das einzige Erwähnenswerte war wohl die knallrote Karte gegen David Steffes in der 42. Minute. Schiedsrichter Fritz Skambraks schickte den Speicherer nach einem aus seiner Sicht zu harten Einstieg gegen Thomas Pawlitza zum Duschen. Im zweiten Durchgang wirkte zunächst immer noch alles recht unspektakulär. Selbst das 0:1 durch den Wolsfelder Sebastian Wambach (50., per Volley-Schuss) ließ keine großen Erwartungen an ein besseres Spiel aufkommen. Die Speicherer um Trainer Uwe Adams hatten erstmal Glück, dass die Gäste zum Teil unbeholfen mit dem Leder umgingen und sich wenig Chancen erarbeiten konnten. Trotzdem: Das 0:2 folgte bald. Alexander Wagner hob den Ball in der 61. Minute über SV-Torwart Frank Grohsmann und ließ ihn alt aussehen.

Fast schon sicher, die Partie in Überzahl gewinnen zu können, ließen sich die Jungs von Kloweit hängen. Auch das 1:2 durch einen immer noch unspektakulären - aber trotzdem schönen - Schuss von rechts außen (Patrick Becker, 74.), brachte die Wolsfelder nicht aus der Ruhe. Dann, vier Minuten später, passierte es - eigentlich wieder unspektakulär - per Freistoß: Marc Hirschberg haute die Wiederholung (zuvor wurde er bei der Ausführung gestört) knallhart unter die Latte - plötzlich stand es 2:2 (78.) und alle waren verdutzt. Als Hirschberg dann auch noch frühzeitig in die Kabine durfte (Gelb-Rot, wiederholtes Meckern, 80.), stand das Spiel auf dem Kopf.

Der SV präsentierte in Minute 88 wie aus heiterem Himmel auch noch das 3:2 in Person von Waldemar Pertsch (per Kopf). Und Pertsch war es auch, der in der Nachspielzeit alles besiegelte: Den Schlusstreffer zum 4:2 schaffte er im Alleingang gegen drei Abwehrspieler per Lupfer über Keeper Putzierer.

"Ich bin aufs Tiefste enttäuscht", sagte Kloweit nach der Partie. "Zwar haben bis zur 75. Minute alle alles gegeben, aber danach das - dafür gibt es keine Entschuldigung. So eine Führung darf man nicht aus der Hand geben. Schon gar nicht gegen neun Mann. Glückwunsch an Speicher!" SV-Coach Uwe Adams zog ein erfreutes Fazit: "Natürlich bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Unsere Super-Standards waren da natürlich maßgebend."

Speicher: Grohsmann - Becker, Meyer, Pertsch, Heidrich - Konrad (82. Adams), D. Steffes, Redelberger (63. Zender) Ostermann (63. Schumacher) - S. Steffes, Hirschberg

Wolsfeld: Putzierer - M. Illien, Kantz, Thiex, Wambach - Lunkes, Wagner (64. Heires), Pawlitza (45. Hettinger), C. Illien (45. Schorle), Esch, Broich

Tore: 0:1 (50.) Wambach, 0:2 (61.) Wagner, 1:2 (74.) Becker, 2:2 (78.) Hirschberg, 3:2/4:2 (82./90.+3) Pertsch

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für David Steffes (42.). Gelb-Rote Karte für Marc Hirschberg (80., beide SV Speicher)

SR: Fritz Skambraks, Birrsborn - ZS: 200

Quelle: volksfreund.de

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