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Peterschs besonderer Auftrag

Oliver PeterschBielefeld (WB). Arminia Bielefeld kehrt heute Abend (18.30 Uhr, Schüco-Arena) auch auf dem heimischen Rasen auf die Zweitligabühne zurück. Während der DSC gegen Union Berlin sein Comeback feiert, steht Neuzugang Oliver Petersch vor seinem Debüt in der Startelf.

Der Neuzugang von Erstligaaufsteiger Eintracht Braunschweig, am vergangenen Sonntag in Fürth (0:2) nach 65 Minuten eingewechselt, rutscht voraussichtlich für den verletzten Christian Müller (Nervenentzündung im Oberschenkel) in die Anfangsformation des Aufsteigers. Trotz 83 Spielen in der 2. Liga spürt der gebürtige Bitburger die Anspannung vor der Heimpremiere. »Ich freue mich riesig darauf, vor unseren Fans auf der Alm aufzulaufen. Dort herrscht eine unglaubliche Stimmung«, sagt Petersch. Ein Lob erster Klasse, das das Bielefelder Publikum ähnlich erwärmen dürfte wie die aktuellen Temperaturen. Schließlich ist Peterschs früherer Arbeitsplatz im Stadion an der Braunschweiger Hafenstraße alles andere als stimmungsarm. »Braunschweig ist sicher super. Aber ich war beim Derby gegen Münster im Stadion in Bielefeld und war beeindruckt«, erinnert sich Petersch.

Ein Zurückdenken an den heutigen Freitag soll mit ähnlich positiven Eindrücken verbunden sein. Der Mittelfeldspieler hat schließlich etwas gutzumachen. Schon zum zweiten Mal mischt sich Union in Peterschs Premierenfeierlichkeiten ein. Erstmals am 7. August 2009. Petersch erstes Spiel in der 2. Liga in Diensten von Rot-Weiß Oberhausen. Gegner damals wie heute: Union Berlin. Endstand 0:3. »Das soll mir nicht noch einmal passieren«, hofft der Debütant.

Damit die Arminen gar nicht erst in Gefahr geraten, die ersten Heimpunkte der Saison nach Berlin ziehen zu lassen, setzt DSC-Trainer Stefan Krämer auf eine klare Ansage: »Mit der Wut im Bauch wollen wir jetzt eine Reaktion zeigen und haben das Ziel vor Augen, zu gewinnen.« Selbst Berlins Coach Uwe Neuhaus hält die Gefahr einer weiteren Nullrunde nach dem 1:2 beim Auftakt gegen den VfL Bochum nicht für vollkommen ausgeschlossen: »Wir müssen höllisch aufpassen. Das wird absolut kein Selbstläufer. Wir dürfen Arminia nicht unterschätzen, selbst wenn das Spiel anscheinend in unsere Richtung läuft.« Geht es nach Petersch, liegt Neuhaus mit dieser Einschätzung genau richtig: »In Fürth haben wir den Start verpennt, dann aber gut Fuß gefasst. Die Chancen, die wir uns rausgespielt haben, zeigen, dass wir absolut zweitligareif sind.«

Für den selbsterklärten Aufstiegsfavoriten aus dem Berliner Stadtteil Köpenick steht somit eine heikle Dienstreise nach Ostwestfalen an. Gelingt erneut kein Sieg, dürfte den Eisernen schon heute Abend das Prädikat Fehlstart anhängen. Nicht akzeptabel für Union, das mit einem Etat von mehr als 20 Millionen Euro in dieser Saison den Bundesligaaufstieg anvisiert. Auch Sören Brandy, vor der Saison von Bielefeld und Paderborn umworben, folgte dem Ruf des Geldes und geht nun für die Berliner auf Torejagd.

Diesen Lockruf hat sich der Klub in den vergangenen Jahren hart erarbeitet – mit viel ehrenamtlichem Engagement und der Hilfe der Fans. Während sich zahlreiche Vereine beim Neubau ihrer Stadien finanziell verhoben, trugen bei Union die Fans die Last. 2500 von ihnen leisteten 140   000 Arbeitsstunden beim Bau der neuen Haupttribüne. Vor dieser Saison wurde das neue Schmuckstück des Klubs eröffnet. Der Neubau allein machte den Berlinern beim Auftakt noch keine Beine. Deshalb sind auch die Arminen entspannt. »Union hat eine spielstarke Mannschaft. Aber ich bin mir sicher, dass auch wir in diesem Spiel was holen können«, betont Oliver Petersch.

Quelle: Westfalen-Blatt

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