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Petersch und die neue Eintracht-Welt

Oliver PeterschKaum da, fühlt er sich schon ganz zuhause: Oliver Petersch lobt an seinem neuen Verein Eintracht Braunschweig vor allem den Teamgeist. Uns erklärte er, weshalb der Wechsel von Rot-Weiß Oberhausen auch darüber hinaus für ihn ein Befreiungsschlag war.

Wer jemals in Oberhausen gewesen ist, der weiß, dass die Stadt mit ihrer hohen Arbeitslosigkeit und ihrer trostlosen Innenstadt nicht gerade zu den Schönheiten des Ruhrgebiets zählt. Dann stieg Rot-Weiß Oberhausen auch noch aus der 2. Bundesliga ab. „Das waren“, gesteht Eintracht-Neuzugang Oliver Petersch, „am Saisonende schwierige Tage für mich.“

Zum ohnehin belastenden Abstiegskampf kam hinzu, dass ihm Trainer Theo Schneider in einem Interview die Zweitliga-Tauglichkeit absprach. „Von der Deutlichkeit der Aussagen war ich schon ziemlich überrascht“, erinnert sich der 22-Jährige. Schließlich habe der Klub zwei Wochen zuvor noch Interesse signalisiert, seinen Kontrakt zu verlängern. Allerdings war er sich zu diesem Zeitpunkt mit Eintracht schon so gut wie einig.

Kein Wunder also, dass Petersch die ersten Wochen in Braunschweig, wo die Aufstiegseuphorie noch immer in der Luft liegt, in vollen Zügen genossen hat. „Das sind zwei völlig unterschiedliche Welten“, sagt er. Bei RWO, so Petersch, habe es sowohl an der individuellen Klasse als auch am Teamgeist gefehlt.

Gerade Letzteres, das hat der Mittelfeldmann nach nur wenigen Tagen im Kreis der neuen Mannschaftskollegen festgestellt, „scheint bei Eintracht die große Stärke zu sein“. Die Jungs hätten es ihm wirklich einfach gemacht, sich in seinem neuen Umfeld einzuleben.

Möglicherweise auch aus dem Grund, dass sie wissen, dass ihnen ein Spieler wie Petersch gut zu Gesicht stehen wird. Dieser nämlich könnte in die Fußstapfen des zu Bayer Leverkusen abgewanderten Karim Bellarabi treten und fortan mit seiner Schnelligkeit die rechte Außenbahn beackern. „Allerdings bin ich ein ganz anderer Spielertyp“, betont Petersch, der für sein junges Alter ungewöhnlich reif wirkt.

Was damit zusammenhängen könnte, dass er sein Elternhaus in Bitburg bereits im Alter von 14 Jahren verließ und zu Bayer Leverkusen wechselte, wo er in einer Gastfamilie lebte. Sein Gastvater war der ehemalige Nationalspieler Thomas Hörster, unter dessen Regie er später auch in der A-Jugend spielte.

„Diese Zeit werde ich nie vergessen. Hörster hat mir sehr viel mit auf den Weg gegeben.“ In Leverkusen reifte Petersch zum Jugend-Nationalspieler, absolvierte zahlreiche Länderspiele für diverse DFB-Teams.

Dass er gleich in seinem ersten Länderspiel gegen Russland ein Tor erzielt habe, sei bis heute „ein absolutes Highlight“, genau wie der Gewinn der deutschen A-Jugend-Meisterschaft mit dem Werksklub.

Dass er, anders als damalige Mitspieler – zum Beispiel Stefan Reinartz oder Marcel Risse –, den Sprung in die 1. Liga noch nicht geschafft hat, obwohl er früher schon häufig bei den Profis mittrainiert habe, nimmt Abiturient Petersch gelassen zur Kenntnis. Wobei er auch sagt: „Den Traum habe ich noch nicht aus den Augen verloren.“

Fürs Erste aber sei sein Ziel, sich in Braunschweig durchzusetzen und den Klassenerhalt so früh wie möglich unter Dach und Fach zu bringen. Dass dies gelingt, daran hat Petersch gar keine Zweifel. „Wir haben definitiv eine ganz andere Qualität als Oberhausen. Man sieht in jedem Training, was für eine spielstarke Truppe wir haben.“

Quelle: Braunschweiger Zeitung

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